Ich habe eine Familie erlebt, die sich ganz bewusst dafür entschied, auf der Trauerfeier und am Tag des Abschiedes bunte fröhliche Sommerkleidung zu tragen. Für sie war das eine sehr tröstliche und persönliche Botschaft.

Auf einer Trauerfeier hat häufig eine große emotionale Wirkung und inhaltliche Aussage. Egal ob vom Band oder live gesungen oder gespielt. Musik transportiert immer Emotionen. Ich helfe Ihnen gern dabei, eine Liedauswahl zu treffen. Vielleicht hat der Verstorbene selbst Klavier gespielt. Dann wäre das ein schöner Ansatz. Vielleicht gibt es ein besonderes Lied? Eine Lieblingsband? Einen Liedtext, der das Gefühl der Hinterbliebenen in besonderer Weise ausdrückt?

Was war dem Verstorbenen wichtig? Was hätte ihm gut gefallen? Ich kenne eine Familie, die am Grab zusammen einen Schnaps auf die geliebte Oma getrunken hat – ganz einfach, weil sie das gemocht hätte. Andere singen zusammen ein Lied – sie glauben gar nicht, was
das für eine besondere Wirkung hat. Es setzt unsere Emotionen frei. Ich kenne Menschen, die gemeinsam mit ihrer Familie den Lieblingsort des Verstorbenen aufgesucht haben und sich dabei ganz verbunden gefühlt haben. Was könnte Ihnen gefallen?

Ich habe von einem verstorbenen Motorradliebhaber gehört, dessen Maschine neben der Urne in der Trauerhalle stand. Auch in der Dekoration ist vieles möglich. Erinnerungskollagen und Fotopräsentationen sind denkbar. Auch schön fand ich eine Beerdigung, bei
der drei große Portraits des Verstorbenen aufgestellt waren: Eines als Kind, eines als junger Erwachsener und eine der letzten Aufnahmen.

Blumen sind seit jeher Ausdruck unserer Zuneigung, Liebe und unseres Respekts. Gibt es Blumen, die im Leben des Verstorbenen eine besondere Bedeutung hatten? Ich habe eine Beerdigung mit einem wahren Meer aus Rosen erlebt. Die verstorbene Frau war eine leidenschaftliche Rosengärtnerin. Eine einzelne Blume von jedem Trauergast, die am Grab zu einem großen Strauß wird, kann ein besonderes Gemeinschaftsgefühl auslösen. Man kann Blütenblätter anstatt Erde am Grab streuen. Blumenzwiebeln pflanzen. Falls Sie keine richtige Idee haben: Googeln Sie nach der Symbolik und Bedeutung der Blumen – und sprechen Sie am besten mit ihrer Floristin.

Wer trägt den Sarg vom geliebten Opa zum Grab? Wer berührt die Urne als letztes? Viele wissen gar nicht, dass sie selbstverständlich den Sarg oder die Urne tragen bzw. mittragen können. Wenn Sie sich mit dem Gedanken wohl fühlen, scheuen Sie sich nicht ihren Bestatter danach zu fragen.

Zeremonien mit Kerzen sind wunderschön! Es verbindet die Trauergemeinschaft, wenn jeder (der möchte) eine Kerze aufstellt und innerlich Wünsche an den Verstorbenen sendet.

Was geben wir dem geliebten Menschen mit? Einen Abschiedsbrief, gemalte Bilder, Fotos, Kuscheltiere, das geliebte Modellauto, das Musikinstrument – alles kann mit auf die letzte Reise gehen. Sprechen Sie mit ihrem Bestatter, wenn Sie besondere Grabbeigaben haben (die meisten Materialien können bei einer Erd- oder Feuerbestattung problemlos mitgegeben werden).

In der Trauer gestalterisch tätig zu werden, kann viel in und aus uns heraus freisetzen. Vor allem bei Kindern, aber auch bei uns Erwachsenen. Malen, schreiben, basteln, ein Gedicht verfassen. Sprechen Sie mich gern an, wenn Sie hierbei Unterstützung in Anspruch nehmen möchten. Man kann heute Urnen und Särge bemalen. Sprechen Sie dazu am besten mit ihrem Bestatter. Auch eine wunderschöne Idee: Steine, die jeder Trauergast bemalen und am Tag der Trauerfeier auf den Sarg legen kann.

Das gemeinsame Trauercafé im Anschluss an die Beerdigung wird manchmal als überflüssig angesehen. Das ist es keinesfalls. Es ist für die Angehörigen wichtig, dass sie die Gemeinschaft spüren und es ist der Übergang zurück ins Leben. Manche backen den Lieblingskuchen des Verstorbenen, oder backen ihn nach dessen Rezept nach. Ich habe in Corona-Zeiten von einer Familie gehört, die den Trauergästen das Rezept für das Lieblingsessen des Verstorbenen mitgegeben hat, mit der Bitte es in Ruhe zu Hause nach zu kochen und dabei dem Verstorbenen zu gedenken (Trauercafés durften zeitweise nicht stattfinden).