Wie ich gelernt habe, dass jeder Mensch anders trauert oder meine Geschichte vom „Abschied ohne Worte“
Zum Nachlesen/Transskription:
Eine Trauerfeier der ganz anderen Art habe ich bei der Familie meines Mannes erlebt. Für die Beerdigung entschieden sich die Angehörigen für einen „Stillen Abschied“. Die Urne stand in der Mitte der Trauerhalle und wir nahmen alle Platz. Es wurden drei Lieder gespielt und nichts gesagt. Jeder war in Stille, mit seinen eigenen Gedanken und Erinnerungen. Ich habe mich damit nicht wohl gefühlt, ich habe es als bedrückend empfunden, ich hätte mir Worte gewünscht. Für die Familie war es aber genau das Richtige und sie schienen sich damit einfach wohler zu fühlen.
Ich habe gelernt, dass Trauer verschiedene Wege geht und, dass jeder anders mit Trauer umgeht. Was dem einen hilft ist für den anderen unvorstellbar. Ihre Wünsche und Bedürfnisse stehen bei mir im Mittelpunkt und ich gehe achtsam damit um. Es ist mir wichtig, dass Sie sich mit allem wohlfühlen und es zu ihnen und ihrer Familie passt. Ich helfe Ihnen nur dabei, das Hervorzubringen, was in ihnen ist.
Es ist mehr möglich als sie denken. Alles ist möglich und denkbar, um individuell und persönlich von einem Menschen Abschied zu nehmen.