Wie ich gelernt habe, was Trauerredner nicht leisten können oder meine Geschichte vom „Nicht wahrhaben wollen“
Zum Nachlesen/Transskription:
Vor einigen Jahren verstarb ein ehemaliger Schulkamerad. Er ist im Urlaub im Meer ertrunken und wurde nur 31 Jahre alt. Ich glaube, dass ich damals das erste Mal so richtig mit meinem eigenen Tod konfrontiert wurde. Das hätte auch ich sein können. Auf der Trauerfeier waren viele Trauergäste. Seine trauernden Eltern und seine Schwester zu sehen, hat mir das Herz zerrissen. Und ich weiß noch, dass ich während der Rede immer nur dachte: Warum? Warum er? Wie konnte das passieren? Er war so ein guter Schwimmer, so sportlich und er hatte noch so viel vor. Er wollte heiraten, hatte gerade sein Studium erfolgreich beendet. Und jetzt das? Ich war mit seinem Tod absolut nicht einverstanden. Ich war irgendwie wütend, es war unfair, ich wollte es nicht wahrhaben. Es war ein unausweichlicher Schmerz für alle.
Der Redner damals konnte uns die Frage nach dem „Warum?“ nicht beantworten. Er konnte es nicht erklären. Er konnte auch den Schmerz nicht lindern. Aber er hat den Abschied moderiert. Er hat das Unaussprechliche in Worte gefasst, Worte gefunden. Das ist wichtig. Oft wirkt das erst etwas später und auch mir ist das erst sehr viel später klargeworden. Der Moment selbst ist meist zu schwer. Der Trauerredner hat dem Abschied einen würdigen und persönlichen Rahmen gegeben. Ein guter Abschied ist wichtig. Er versöhnt und ebnet den Weg für eine gute Trauerbewältigung.
Als freie Trauerrednerin bin ich in den schweren Zeiten des Abschiedes an ihrer Seite. Ich stehe Ihnen zur Seite, ich bin für Sie da, ich begleite Sie.