Wie ich gelernt habe, dass man einen Abschied nicht nachholen kann oder meine Geschichte vom „Nicht dabei sein können“
Zum Nachlesen/Transskription:
Meine geliebte Oma verstarb kurz nach der Geburt meines ersten Kindes. Ich konnte nicht mehr Abschied nehmen und auch nicht an der Beerdigung teilnehmen. In den Stunden der Trauerfeier zündete ich zu Hause eine Kerze für sie an. In den Wochen danach war ich viel zu sehr mit mir selbst und meinem Baby beschäftigt, erst viel später hatte ich das Gefühl etwas wirklich Wichtiges verpasst zu haben. Ich bekam das einfach nicht zusammen: Mein letzter Besuch bei ihr und dann Wochen nach der Beerdigung der Grabstein mit ihrem Namen vor mir. Irgendwie fehlte ein Puzzleteil in der Geschichte, ein Schlüsselereignis.
Die Trauerfeier ist das bewusste Abschiednehmen. Oftmals realisieren wir erst auf der Beerdigung, dass es wirklich passiert ist, und danach beginnt auch meist erst der richtige Trauerweg.
Manchmal ist es nicht möglich an der Trauerfeier teilzunehmen. Dafür gibt es viele Gründe z.B. durch Krankheit, einen Aufenthalt im Krankenhaus, Urlaub, ein hohes Alter, eine zu große Entfernung über Länder oder sogar Kontinente oder auch soziale Ängste und Phobien. In den letzten Jahren mussten wir schmerzlich erfahren und erleben, dass Pandemien und Reisebeschränkungen uns ebenfalls daran hindern können eine Trauerfeier zu besuchen und persönlich Abschied zu nehmen.
Ich möchte allen ermöglichen an der Trauerfeier teilzunehmen. Wenn nicht live vor Ort, dann virtuell, online, durch Fotos, eine Aufnahme von der Trauerfeier oder der eingesprochenen Abschiedsrede, die im Nachgang für alle zur Verfügung steht. Oder auch durch besondere gemeinsame Erinnerungsrituale. Das sind neue Wege und hier bin ich gern Ihre Ansprechpartnerin.
Es gibt viele wertvolle Möglichkeiten.